Das Rabenmärchen

oder

wie die 3 Raben enstanden...

Das Rabenmärchen von Winnie
I

Die drei Raben

Es waren  einmal  an  einem weit  entfernten Ort  drei wohlhabende  junge Männer. Sie waren

gute  Freunde  aber  sie  waren  wild  und  ungestüm  und  trieben  so manchen  Scherz mit  den

Bauern und einfachen Leuten. Eines Tages, als sie es gar zu wild  trieben, verfluchte sie die

weise Frau aus dem Dorfe.

Aus den wilden Männern eins, zwei, drei,

werden nun Raben mit lautem Geschrei.

Fliegen sollen sie nur immer fort,

Ruhen werden sie an keinem Ort.

Erst wenn sie ehrbare Schlachten schlagen,

werden sie keine Federn mehr tragen.

Die drei Freunde lachten nur kurz, wurden ihre Stimmen doch immer kratziger und die Laute

die sie von sich gaben klangen mehr wie ein Krächzen, denn wie Worte. Ihre Körper wurden

immer  kleiner  und  die  Kleidung  fiel  von  ihnen  ab.  Es  erhoben  sich  drei

kohlpechrabenschwarze Vögel die trudelnd aus dem Dorf flogen.

Das  Land  war  weit,  aber  Raben  waren  nicht  gern  gesehen.  So  wurden  sie  immer  wieder

verjagt und konnten  sich nirgends niederlassen, konnten keine Ruhe  finden. Die drei Raben

sahen viel, lernten von den Menschen, die sie unter sich sahen. Sie lernten, dass es Menschen

gab,  die  zu  kämpfen  vermochten  und  solche,  die  es  nicht  konnten.  Sie  beobachteten  das

Treiben,  sahen  Räuberbanden  und Kriege,  die  durch  die  Lande  zogen  und Menschenleben

einforderten.

„Krächz“, kommentierte einer der drei.

„Kräh Kräh“, stimmten die anderen beiden zu.

Das Land war weit, aber Raben waren nicht gern gesehen. Sie wurden immer wieder verjagt

und konnten  sich nirgends  niederlassen, konnten keine Ruhe  finden. Sie  flogen  über Heere

und  Burgen  hinweg  und  sahen  sich  alles  genau  an,  sahen  die Waffen  der Menschen,  die

Palisaden, die diejenigen schützten, die sich im Innern befanden.

„Krächz“, kommentierte einer der drei.

„Kräh Kräh“, stimmten die anderen beiden zu.

Das Land war weit, aber die Raben wurden  immer wieder verjagt und konnten keine Ruhe

finden. Sie sahen, dass sich die Menschen zusammenschlossen und Gemeinschaften bildeten.

Sie  sahen dass die Menschen zusammenhielten um die Widerstände zu bezwingen, um  sich

weniger Gefahren auszusetzen.

„Krächz“, kommentierte einer der drei.

„Kräh Kräh“, stimmten die anderen beiden zu.

Das Land war weit, aber die Raben wurden  immer wieder verjagt und konnten keine Ruhe

finden. Sie  sahen,  dass Unrecht  geschah,  dass Menschen  starben, weil  sie  sich  nicht  gegen

räuberische  Banden  zu  verteidigen  vermochten.  Sie  sahen  wie  Hab  und  gut  den  Besitzer

wechselten,  ohne  dass  es  einen  Ausgleich  gab,  ohne  dass  Geld  oder  Wahren  getauscht

wurden. Sie sahen, dass sich etwas ändern musste.

„Krächz“, kommentierte einer der drei.

„Kräh Kräh“, stimmten die anderen beiden zu.

Die drei Raben waren nur kleine Vögel, die niemand in der Nähe mochte, aber an diesem Tag

entschieden sie sich dazu das Richtige zu  tun. Sie griffen  in einen Kampf ein, blendeten die

Angreifer und verteidigten die angegriffenen.

Da  fielen die Federn von  ihnen ab, wie zuvor

ihre  Kleider.  Die  Körper  wurden  wieder  zu  denen  von  Männern  und  ihre  menschlichen

Stimmen kehrten zurück. Sie hatten aber auf ihren Reisen viel gelernt über den Umgang mit

Waffen und Rüstzeug und so boten sie ihre Dienste anderen an, zum Schutz.

Sie warben junge Leute an, lehrten auch sie den Umgang mit Waffen, gaben ihnen Brot und Suppe, damit sie an

ihrer Seite kämpfen würden. So ist es noch immer, und die Truppe nennt sich noch heute „Die

drei Raben“ zu ehren jener drei, die über die Lande flogen.